Was für eine interessante Zeit für Strategieliebhaber. Auf der einen Seite haben wir Into the Breach, ein ernstzunehmendes, taktisch tiefgründiges Strategiespiel von den Köpfen hinter FTL: Faster Than Light, welches mit seinen Rogue-Lite Elementen einen hohen Grad ein replayability hat.
Und auf der anderen haben wir, dass aus dem Early Access kommende Spiel von The Behemoth, Pit People, welches zwar nicht mit so starken Taktischen Tiefgang punkten kann, dafür aber mit seinen Behemoth Typischen grandiosen Art-Style , verrückten Humor und einer sympathisch geschriebenen Geschichte.
Eigentlich bin ich nicht so der Fan von Strategiespielen, weil ich zugegebenermaßen nicht besonders gut in dieser Art von Spiel bin, jedoch musste ich mir diese beiden Spiele einfach anschauen weil ich ein großer Fan von den beiden Entwicklern bin.
Was ich von diesen beiden konkurrierenden Spielen halte und wieso ihr euch, Spoiler-Alarm, beide kaufen solltet, erfahrt ihr jetzt.
Into the Breach
Wiegesagt ist das as generelle Spielprinzip von Into the Breach ist auf wiederholtes Spielen ausgelegt, das heißt dass wir keine wirkliche Geschichte durchspielen und nach den Credits der Spaß nicht vorbei ist. Jeder Spieldurchlauf dauert, abhängig davon wie schlau man sich anstellt, so circa 1 Stunde.
Wir stürzen uns in die Bresche als sogenannte Rift Walkers, eine Militärische Einheit aus Zeitreisenden die mit ihren gesteuerten Mechs die Käferartigen Aliens, die sogenannten Veks, bekämpfen muss.
Bevor man sich ins Gefecht stürzt muss man erstmal aussuchen welche Mechs man auf seine Reise mitnimmt, diese kann man nämlich nicht mehr ändern und sind essenziell dafür wie sich die nächste Stunde spielen wird. Man darf insgesamt 3 Mechs mitnehmen die sich alle unterschiedlich Spielen, manche sind darauf Spezialisiert darauf die Position der Gegner zu verändern, manche verändern das Spielfeld an sich und manche wollen auch einfach nur mitten ins Getümmel.
Zu Spielbeginn besitzt man nur 3 Mechs, jedoch schaltet man ziemlich zügig neue Frei indem man kleine Herausforderung macht, zum Beispiel einen Gegner aus 5 Felder Entfernung zu töten oder ähnliches.
Natürlich müssen diese Mechs auch gesteuert werden und zum Spielbeginn darf man immer einen speziellen Piloten mitnehmen der auch seine eigene Fähigkeit besitzt. Sein es so einfache Dinge wie Bonuserfahrung oder höheres Leben, bis zu zwei Mal Angreifen oder Fliegen, alles ist dabei.
Hat man sich letztendlich entschieden kann man den Einsatz starten und wird dann vor die Wahl gestellt, wo man zuerst diese lästigen Viecher bekämpfen will.
Es gibt insgesamt 4 Kontinente, die man nacheinander freischaltet. Diese Kontinente unterscheiden sich darin, welche Umwelteinflüsse auf dem Spielfeld stattfinden, wie zum Beispiel Sandstürme die Angriffe verhindern oder Giftpools die den erlittenen Schaden erhöhen.


Hat man sich für einen Kontinent entschieden, kann man sich zwischen mehrere Missionen entscheiden , und diese Entscheidung sollte man sich gründlichst überlegen, man darf nämlich nicht alle Missionen auf einen Kontinent erledigen.
Jeder dieser Missionen haben im Endeffekt das gleiche Ziel: Beschütze die Powergrids vor den Veks, bis sie abhauen. Sind nämlich alle Powergrids zerstört, ist das Spiel vorbei und man darf von vorne anfangen.
Dieses eintönige Missionsziel klingt jetzt erstmal äußerst langweilig, jedoch werden diese Missionen durch wichtige Bonusziele aufgefrischt. Diese Bonusziele geben nämlich wichtige Resourcen, wie mehr Powergrids, heißt das man mehr Treffer kassieren darf, oder man bekommt Powercells zum aufwerten seiner Mechs.
Der Eigentliche Kampf findet immer auf einen 8×8 Spielfeld statt, welches prozedural generiert wird.
Das heißt, die zu schützenden Powergrids sind nie auf derselben Stelle, die Aliens erscheinen an unterschiedlichen Orten und die bereits genannten Umwelteinflüsse sind auch immer an zufälligen Stellen. Das erzeugt natürlich einen gewissen Grad an Zufälligkeit, jedoch ist mir nie vorgekommen dass etwas komplett unfair platziert wurde, alles lässt sich durch taktische Cleverness lösen.
Zu Rundenbeginn wird einen angezeigt was die Veks machen werden, also muss man dementsprechend reagieren. Man darf in seiner Runde sich bewegen und einmal angreifen und so sollte man geschickt die Gegner davon abhalten, die Powergrids zu zerstören.
Kleines Beispiel: Ein Vek möchte einen Powergrid angreifen, was tue ich nun? Entweder ich stelle mich dazwischen und bekomme selbst schaden oder ich könnte versuchen die Position vom Vek so zu verändern, dass sein Angriff vielleicht ins Leere geht.
Solche Fragen stellt man sich dauerhaft und jede einzelne Entscheidung fühlt sich wichtig an, denn diese Käfer kennen wirklich keine Gnade. Into the Breach hat zwar 3 Schwierigkeitsgrade, ist aber trotzdem extrem anspruchsvoll und gnadenlos. Man kommt zwar schnell rein und steigt schnell hinter die ganzen Mechaniken die dieses Spiel besitzt, diese jedoch zu meistern ist extrem schwer und Zeitaufwendig.
Wer auf eine Geschichte verzichten kann und einen es nur darum geht, schnelle, taktische Schlachten durchzuführen wird mit Into the Breach definitiv zufrieden sein. Easy to learn, hard to master sagt man ja immer so schön, und genau das trifft auf dieses Spiel 100% zu.
Pit People
Ich bin ein gigantischer Fan von The Behemoth. Sei es Castle Crasher, BattleBlock Theater oder die ganz alten Spiele die sie gemacht haben, ich liebe einfach deren Artstyle und ihren komischen Humor und Pit People ist da definitiv keine Ausnahme.
Die Geschichte von Pit People beginnt wieder komplett absurd, es geht darum das ein Gigantischer Bär auf die Erde gefallen ist und nun alle, aus welchen Grund auch immer, um ihr Überleben kämpfen. Jedoch gibt es noch einen anderen Bären, der quasi Gott spielt und uns definitiv Tod sehen will. Dieser Bär kommentiert all unsere Taten und ist im Endeffekt der Erzähler dieser Geschichte.
Außerdem hat er den Sohn von unseren ersten Charakter Horatio entführt, den wir natürlich unbedingt retten wollen. Auf Horatio’s Reise finden wir noch mehrere Charaktere die sich uns anschließen um diesen Bären endlich mal das Fell über die Ohren zu ziehen.
Ja, ich weiß wie das alles klingt, nämlich absolut bescheuert und genau das ist es auch, aber ich liebe es. Die ganzen Dialoge sind so unfassbar Sympathisch geschrieben dass ich mich am liebsten mit den Schreiberlingen von The Behemoth stundenlang unterhalten möchte, einfach weil es so grandios lustig ist.
Genug von der Geschichte, kommen wir mal zum eigentlichen Spiel, nämlich die Rundenbasierten, Hexbased Schlachten.
Schon in der ersten Minute merkt man das dieses Spiel nicht so viel Hirnschmalz erfordert wie Into the Breach, denn im Endeffekt steuert man nur seine Einheiten. Angreifen, heilen oder ähnliches machen sie von selbst. Und das heißt, dass sie, wenn sie mehren Gegnern gegenüberstehen, selbst entscheiden wen sie angreifen und wen nicht, somit ist es manchmal komplett zufällig was passiert. Jedoch kann man diese Mechanik ein bisschen aushebeln, indem man genau darauf achtet wo man seine Charaktere hinstellt, denn wenn nur ein Gegner vor meinen Charakter steht, greift er natürlich nur diesen einen an. Dadurch wird die Positionierung der Charaktere umso wichtiger und somit wird doch ein bisschen taktische Tiefe entwickelt.
Außerdem gibt es etliche verschiedene Charaktere die man freischalten kann, somit wird die Gruppen Zusammenstellung zu einen taktischen Element. Es gibt duzende Archetypen in diesen Spiel, die alle unterschiedliche Fähigkeiten besitzen. Von Großen Holzköpfen die viel Schaden machen und die Gegner durch die Luft schleudern, bis Pilze die Gegner und uns selber vergiften, ist alles dabei.
Und diese verschiedenen Charaktere zu sammeln macht tatsächlich Spaß, denn diese sammelt man, komischer Weise, wie Pokémon. Hat man einen Käfig dabei kann man am Ende des Kampfes den zuletzt stehenden Charakter einfangen, sei es auch nur um an seine Kosmetischen Items oder Waffen zu kommen.
Da komme ich direkt zu meinen nächsten Punkt, Behemoth typisch kann man auch hier wieder seine Charaktere in unfassbar vielen Kosmetischen Kram einkleiden die sogar diesmal die Attribute des Charakters verändern. Ein Ballon Schwert macht selbstverständlich weniger Schaden als ein richtiges, ist aber dafür sehr viel leichter und deshalb können wir uns weiter bewegen. Jede Waffe hat somit seine eigenen Vor-und Nachteile und es macht Freude mit ihnen Herumzuexperimentieren.
Neben der Hauptgeschichte hat man auch einige Nebenmissionen die das Gameplay ein bisschen aufweichen und verändern. Bei einer Mission kämpft man nämlich nicht, sondern spielt Fußball und muss vor den Gegnern 3 Punkte erreichen. Das ist nur ein kleines Beispiel dafür wie sie dieses Rundenbasierte Kampfsystem auf kreative Art nutzen.

Und diese Nebenmissionen findet man entweder auf den Schwarzen Brett in der Stadt oder in der großen offenen Welt.
In der offenen Spielwelt gibt es einiges zu entdecken, nicht nur gibt es dort diese Nebenmissionen sondern auch absolut absurde Orte und verstecke schätze. Diese Erkundung macht zwar spaß, vor allem wegen den skurrilen Orten, aber es ist definitiv nicht der Anreiz dieses Spiel.
Neben all diesen Kram kann man dann auch noch Online gegeneinander(oder miteinander) Spielen oder, wie das Spiel so schön sagt, Unfaire Herausforderungen angehen, man bekommt also für sein Geld einiges geboten.
Und zu alledem kommt dann noch der absolut Ohrwurm Erzeugende Soundtrack hinzu. Der Soundtrack trumpft zwar nicht mit epischen oder mitfühlenden Stücken, dafür aber mit verspielter Elektronischer Musik die mir immer wieder die Kämpfe versüßen.
Pit People ist zwar nicht so anspruchsvoll wie Into the Breach, punktet dafür aber mit seinen Charme und seiner absoluten gigantischen Masse an Content. Wer Lust auf eine Geschichte und dafür weniger Lust auf strategische Kopfnüsse hat, sollte definitiv mal in Pit People reinschauen.
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