MOBA’s – Eine verlorene Liebe

Damals in meinen Informatik-Kurs befand sich eine Dame die mal erzählt hatte, sie würde League of Legends spielen, was ziemlich verwunderlich war, denn damals kannte LoL nämlich noch kein Mensch. Das war noch in der Zeit, als gerade die Beta gestartet hat. Mein leicht intolerantes, pubertäres Ich hat sie nur müde belächelt und sich nur gedacht: „Hat die kein Geld für WoW, oder was?“ , aber das habe ich natürlich nicht ausgesprochen.

Nicht mal ein Jahr später habe ich dann selber damit angefangen, als bei mir die Luft bei WoW ein bisschen raus war und ich habe absolut nicht verstanden was zum Teufel ich in diesen Spiel machen sollte. Sowas habe ich noch nie zuvor gespielt, obwohl mir die Existenz dieses Spielmodus durch Warcraft 3 durchaus bewusst war. Aber ich blieb dran, neben WoW habe ich immer On/Off ein bisschen LoL gespielt und dann hat es irgendwann klick gemacht. Meine Augen waren geöffnet und ich habe verstanden was vor sich geht.

Ich habe jeden meiner Freunde dazu ermutigt es auch mal auszuprobieren und ein paar davon haben sogar angebissen und wir hatten einen Spaß den ich so nur damals in der Anfangsphase von WoW hatte. Jeder von uns war Anfänger und wir haben einfach gespielt ohne auch nur ansatzweise ans Gewinnen zu denken. Wir haben die bescheuertsten Taktiken ausprobiert, die meistens nicht geklappt haben, aber das war uns völlig egal. Es ging einfach ums Spielen an sich, es ging nie ums gewinnen und wir merkten wie League langsam WoW ablöste weil wir es nonstop gezockt haben.
Aber je öfter wir gespielt haben, je besser wir wurden, desto mehr haben sich die Leute um mich herum verändert. Spaß war nur noch zweitrangig, es ging nur noch ums gewinnen und da hat es langsam angefangen für mich zu bröckeln. Das Spielprinzip der „MOBA’s“, welches übrigens ein absoluter bescheuerter Terminus ist, aber dazu komme ich in einen anderen Blog-Post, fing an zu bröckeln.

Als die Experimentelle Phase von LoL zu Ende ging, jeder wusste was er zu tun hatte und jeder nur noch das Gespielt hat was er am besten konnte, wurde das Spielen ehr ein abarbeiten von Routinen. Natürlich habe ich es immer noch gespielt weil jeder es tat.
Aber irgendwann habe ich mich gefragt, was genau mir eigentlich an diesen Spiel Spaß macht und ich musste Feststellen das es nicht besonders viel ist. Die negativen Aspekte haben die positiven für mich so stark dominiert, dass ich letztendlich den Schlussstrich gezogen habe.
Die lächerlich langen Matches, die ersten 15 Minuten jedes Spieles die einfach nur aus langweiliges Farmen bestanden und das Verhalten der Mitspieler haben es einfach nicht mehr Tragbar für mich gemacht und ich habe letztendlich mein Account weggegeben welcher dann auch kurze Zeit später gesperrt wurde, was wahrscheinlich auch das beste war.

Ich habe natürlich auch andere MOBA’s probiert, wie Smite oder Dota 2, aber nichts davon hat mich wirklich begeistert, weil sie alle die gleichen Probleme wie LoL hatten.
Doch dann stellte Blizzard vor 4 Jahren „Heroes of the Storm“ vor und wollten damit ein ehr unkonventionelles MOBA machen. Kürzere Matches, größerer Fokus auf verschieden Karten mit unterschiedlichen Zielen und kein Farmen mehr. Es ging um Taktik, Ausprobieren und ums Kämpfen an sich, genau das war mir früher so viel Spaß gemacht hat. Und das Beste war, ich durfte dann auch noch die Charaktere aus den Blizzard Universen spielen, was glaube ich für mich das größte Verkaufsargument war. Ich durfte als Arthas, einen der mächtigsten Warcraft-Charaktere, eine kleine Fischkreatur zu klump hauen. Das klang so bescheuert das ich direkt eingestiegen bin.

Also war es das? Würde HotS für mich der Heilige Gral des MOBA-Genre werden? Nicht wirklich.
Das  erste Problem war, dass HotS am Anfang kein besonders gutes Spiel war. Die meisten Charaktere waren langweilig zu Spielen und furchtbar ausbalanciert, die Konkurrenz war einfach in jeden Aspekt besser. Fairerweise muss man aber sagen, dass es auch noch in der Beta war.
Das zweite Problem war, beziehungsweise ist es immer noch, das League of Legends einfach der Platzhirsch dieses Genre ist und die Spieler entweder nicht wechseln wollen, oder auch überhaupt gar nicht das Bedürfnis haben zu wechseln.
Kann ich es ihn verübeln? Wahrscheinlich nicht.

Die meisten Leute hatten einfach ihr MOBA gefunden und es war League of Legends.
Als WoW anfing zu kränkeln, suchten die Leute ein neues Spiel was sie bei der Stange halten konnte und LoL kam zum richtigen Zeitpunkt.
Mittlerweile ist LoL schon 8 Jahre alt und die Leute haben sehr viel Zeit, Geld und Hingabe in dieses Spiel gesteckt, dass es für sie wahrscheinlich schwer ist das Spiel zu wechseln. Nur weil ich es nicht mag, und zum Teil auch verabscheue, weil es aus Leuten eine Dreckige Seite hervorlockt, heißt das ja nicht das ich nicht verstehen kann warum Leute es so begeistert spielen.
Solange ich es einfach nicht spielen muss, reicht mir das.

HotS ist mittlerweile 2 Jahre lang auf dem Markt und hat sich in eine gute Richtung entwickelt, ich spiele es hier und da mal mit einer Handvoll Freunden, jedoch bin ich schon nach ein Paar Matches unfassbar angeödet. Ob ich gewinne oder verliere, Spaß macht es kaum.  Ich muss mir glaube ich eingestehen das mich dieses Genre einfach nicht mehr begeistern kann. Es hat sich für mich genauso abgenutzt wie schon damals  das MMO-Genre.
Ich denke es ist töricht von mir die alten Zeiten von LoL replizieren zu wollen, denn das ist einfach nicht mehr möglich, ich und die Spielelandschaft haben sich verändert.
Auch wenn es immer noch das beliebteste Spiele-Genre ist, sollte ich mit MOBA’s abschließen.

Es wird Zeit für was Neues.

 

 

 

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